Die Kolonie 13.

Auf dem internationalen Corruption Perception Index befand sich Russland in den letzten zwei Jahrzehnten im freien Fall. Das Land rutschte vom Platz 46, den es im Jahr 1996 hielt, auf zuletzt Platz 133. Es liegt damit weit hinter dem Bürgerkriegsland Sierra Leone und nur knapp vor dem desolaten Kongo. Die Regierung von Wladimir Putin gibt offiziell vor, sie zu bekämpfen, tatsächlich wuchs die Korruption unter ihr so heftig wie noch nie. Es heißt, nur wer die Korruption verstehe, könne Russland verstehen. Die Verurteilten der Kolonie 13 in Nishil Tagil sind hier, weil sie es übertrieben, weil sie zu dreist waren oder im politischen Machtkampf unterlagen. Die Kolonie 13 gehört zu einer Besonderheit des russischen Strafvollzugs. Ihre Gefangenen sind ausschließlich ehemalige Beamte, Staatsdiener, jetzt Bewohner der „roten Zone“.mehr

Auf dem internationalen Corruption Perception Index befand sich Russland in den letzten zwei Jahrzehnten im freien Fall. Das Land rutschte vom Platz 46, den es im Jahr 1996 hielt, auf zuletzt Platz 133. Es liegt damit weit hinter dem Bürgerkriegsland Sierra Leone und nur knapp vor dem desolaten Kongo. Die Regierung von Wladimir Putin gibt offiziell vor, sie zu bekämpfen, tatsächlich wuchs die Korruption unter ihr so heftig wie noch nie. Es heißt, nur wer die Korruption verstehe, könne Russland verstehen. Die Verurteilten der Kolonie 13 in Nishil Tagil sind hier, weil sie es übertrieben, weil sie zu dreist waren oder im politischen Machtkampf unterlagen. Die Kolonie 13 gehört zu einer Besonderheit des russischen Strafvollzugs. Ihre Gefangenen sind ausschließlich ehemalige Beamte, Staatsdiener, jetzt Bewohner der „roten Zone“.mehr

Das Haupt­quartier.

Aleppo, im Hauptquartier der Freien Syrischen Armee. Von hier aus führt Oberst Akaidi den Kampf gegen das Regime. Im Wissen, dass ihm nicht viel Zeit bleibt, hofft er auf Obamas Bomben – und darauf, dass er seine neuen Verbündeten, die Islamisten, bändigen kann. Auf beides wird er vergeblich hoffen. Nur wenige Wochen nach Entstehen dieses Bericht gibt er auf, vertreibt ihn der Islamische Staat und flieht der Oberst in die Türkei. Eine Reportage aus dem September 2013.mehr

Aleppo, im Hauptquartier der Freien Syrischen Armee. Von hier aus führt Oberst Akaidi den Kampf gegen das Regime. Im Wissen, dass ihm nicht viel Zeit bleibt, hofft er auf Obamas Bomben – und darauf, dass er seine neuen Verbündeten, die Islamisten, bändigen kann. Auf beides wird er vergeblich hoffen. Nur wenige Wochen nach Entstehen dieses Bericht gibt er auf, vertreibt ihn der Islamische Staat und flieht der Oberst in die Türkei. Eine Reportage aus dem September 2013.mehr

Roter Samt.

Roter Samt.

Wer ist Kim Jong Un, dieser Unbekannte, der 24 Millionen Menschen mit absolutistischer Gewalt regiert? Was hat er vor mit seinem Land? Diese Reportage ist ein Versuch der Annäherung, eine Spurenlese, ganz konkret. Auf dieser Reise folge ich die Spuren seiner offiziellen Besuche im Land, besuche Tag für Tag die Orte, die er besucht hat, studiere dadurch seine Taten und Werke. Als Person ist er in diesem Staat, in dem alles auf ihn zugeschnitten ist, nicht greifbar. Oder doch? Etwa in dem Fitnessclub, in dem der Handlauf des Laufgeräts mit rotem Samt ausgekleidet wurde, weil er, wenige Wochen vor mir, darauf einige Schritte getan hat. Zwei Wochen reise ich durch Nordkorea und folge der Spur des roten Samts.mehr

Wer ist Kim Jong Un, dieser Unbekannte, der 24 Millionen Menschen mit absolutistischer Gewalt regiert? Was hat er vor mit seinem Land? Diese Reportage ist ein Versuch der Annäherung, eine Spurenlese, ganz konkret. Auf dieser Reise folge ich die Spuren seiner offiziellen Besuche im Land, besuche Tag für Tag die Orte, die er besucht hat, studiere dadurch seine Taten und Werke. Als Person ist er in diesem Staat, in dem alles auf ihn zugeschnitten ist, nicht greifbar. Oder doch? Etwa in dem Fitnessclub, in dem der Handlauf des Laufgeräts mit rotem Samt ausgekleidet wurde, weil er, wenige Wochen vor mir, darauf einige Schritte getan hat. Zwei Wochen reise ich durch Nordkorea und folge der Spur des roten Samts.mehr

Obamas Krieg.

Unter öffentlichem Protest der pakistanischen Regierung, aber mit ihrer heimlichen Duldung führt Amerika seit Jahren in Wasiristan Krieg. Zum ersten Mal in der Militärgeschichte brauchen die USA hierfür keine Armee. Washington schickt stattdessen eine Flotte aus ferngesteuerten Robotern. Seit 2004 starben in Wasiristan über 3500 Menschen durch Drohnen. Ziel sind offiziell hochrangige Terroristen, die für die USA eine Bedrohung darstellen. Die Angriffe seien dank der neuen Technik so präzise, dass es bislang keine zivilen Opfer gegeben habe. Die CIA mit Hauptquartier in Langley, Virginia, plant und betreibt dieses Töten. Den Krieg behandelt sie als Geheimsache. Zugleich sperrt das pakistanische Militär die Zugänge zu Wasiristan für alle Pakistaner, die nicht in den Stammesgebieten wohnen, und auch für alle Journalisten. Wasiristan ist so abgeschottet wie kaum eine andere Region der Welt. Nur ganz allmählich dringt nach außen, wie blutig der Drohnenkrieg in diesem Landstrich tatsächlich ist.mehr

Unter öffentlichem Protest der pakistanischen Regierung, aber mit ihrer heimlichen Duldung führt Amerika seit Jahren in Wasiristan Krieg. Zum ersten Mal in der Militärgeschichte brauchen die USA hierfür keine Armee. Washington schickt stattdessen eine Flotte aus ferngesteuerten Robotern. Seit 2004 starben in Wasiristan über 3500 Menschen durch Drohnen. Ziel sind offiziell hochrangige Terroristen, die für die USA eine Bedrohung darstellen. Die Angriffe seien dank der neuen Technik so präzise, dass es bislang keine zivilen Opfer gegeben habe. Die CIA mit Hauptquartier in Langley, Virginia, plant und betreibt dieses Töten. Den Krieg behandelt sie als Geheimsache. Zugleich sperrt das pakistanische Militär die Zugänge zu Wasiristan für alle Pakistaner, die nicht in den Stammesgebieten wohnen, und auch für alle Journalisten. Wasiristan ist so abgeschottet wie kaum eine andere Region der Welt. Nur ganz allmählich dringt nach außen, wie blutig der Drohnenkrieg in diesem Landstrich tatsächlich ist.mehr

Die Angst und die Freiheit.

Die Angst und die Freiheit.

Im Januar 2012 erhoben sich in Mali die Tuareg. Sie drohten die nördliche Landeshälfte abzuspalten und riefen ihren eigenen Staat aus: „Azawad“. Sie verbündeten sich mit Kräften von Al Kaida. Stadt um Stadt eroberten sie in den nächsten Monaten, bis ein Jahr ganz Mali auseinanderzubrechen drohte und Frankreich militärisch intervenierte. Der Autor reiste kurz nach dem Beginn der französischen Offensive im Januar 2013 ins Land.mehr

Im Januar 2012 erhoben sich in Mali die Tuareg. Sie drohten die nördliche Landeshälfte abzuspalten und riefen ihren eigenen Staat aus: „Azawad“. Sie verbündeten sich mit Kräften von Al Kaida. Stadt um Stadt eroberten sie in den nächsten Monaten, bis ein Jahr ganz Mali auseinanderzubrechen drohte und Frankreich militärisch intervenierte. Der Autor reiste kurz nach dem Beginn der französischen Offensive im Januar 2013 ins Land.mehr

Das Gericht der Rebellen.

23 Richter, ein Staatsanwalt, drei Protokollanten, 20 Räume in einem Apartmentkomplex, eine Teeküche, ein Gefängnis im Keller. Das Gericht wurde gegründet in jener Stadthälfte von Aleppo, die von den Aufständischen kontrolliert wird. Ins Leben gerufen wurde es durch die Freien syrischen Anwälte, eine Vereinigung von Juristen, die sich zu den Rebellen bekennen, und durch das städtische Scharia-Komitee. Es gibt vier Kammern, es tagen jeweils drei Richtern, wobei zwei davon Scharia-Gelehrte sind und einer studierter Jurist ist. Urteile fällen sie durch Mehrheitsbeschluss. Noch ist alles im Fluss, noch hat das Gericht keine der drakonischen Strafen erlassen, für die die Scharia im Westen so gefürchtet ist. Dieser Gerichtshof ist ein Tribunal des Kompromisses zwischen Säkularen und Religiösen. Jeden Tag müssen sie neu um ihn ringen. Das Jahr 2013. Eine Reportage vom Anfang vom Ende der syrischen Revolution.mehr

23 Richter, ein Staatsanwalt, drei Protokollanten, 20 Räume in einem Apartmentkomplex, eine Teeküche, ein Gefängnis im Keller. Das Gericht wurde gegründet in jener Stadthälfte von Aleppo, die von den Aufständischen kontrolliert wird. Ins Leben gerufen wurde es durch die Freien syrischen Anwälte, eine Vereinigung von Juristen, die sich zu den Rebellen bekennen, und durch das städtische Scharia-Komitee. Es gibt vier Kammern, es tagen jeweils drei Richtern, wobei zwei davon Scharia-Gelehrte sind und einer studierter Jurist ist. Urteile fällen sie durch Mehrheitsbeschluss. Noch ist alles im Fluss, noch hat das Gericht keine der drakonischen Strafen erlassen, für die die Scharia im Westen so gefürchtet ist. Dieser Gerichtshof ist ein Tribunal des Kompromisses zwischen Säkularen und Religiösen. Jeden Tag müssen sie neu um ihn ringen. Das Jahr 2013. Eine Reportage vom Anfang vom Ende der syrischen Revolution.mehr

Voriges Jahr:  2012