Obamas Krieg. Die Drohnen des CIA.

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Pakistan

Karim Khan ist für dieses Gespräch zwei Tage lang unterwegs gewesen, er hat sieben Checkpoints passiert, ist sieben Mal auf Sprengstoff untersucht worden. Wut treibt ihn an, Wut auf die USA, die ihm viel Leid zugefügt haben. Davon will er erzählen. Er trägt einen langen schwarzen Bart und einen schwarzen Turban, den er straff gebunden hat. Er schnalzt mit der Zunge, setzt sich auf den Stuhl und sieht mich an, den Reporter, der ihm gegenübersitzt. Den Mann aus dem Westen, den Christen, der sagt, dass er ein Journalist sei, der aber womöglich doch ein Agent Amerikas ist. Ich bin ihm mehr Feind als Freund.

Asma Bibi, aged 5 years from Tappi, Miranshah —— On 24th October 2012, a drone missile attack targeted a field in Tappi village near Miranshah killing a woman and injuring several children. According to the statement given by family members, 67 years old Momina Bibi, the mother of two brothers Rafiq ur Rehman and Siddique ur Rehman was working in a vegetable field along with her grandchildren aged between 3 & 17 years old. The younger children were playing and the slightly older were helping her. Around 14.30 a hellfire missile was fired from a drone killing Momina Bibi right in front of her grandchildren and severely injuring them. A second drone missile was fired at the same spot soon afterwards tearing the already damaged body of Momina bibi into pieces.

Der Ort, an dem eine Annäherung stattfinden soll, ist ein fast leerer Raum mit nackten Wänden, darin ein Schreibtisch mit blanker Arbeitsfläche. Ein Raum ohne Eigenschaften. Wir treffen uns an diesem für uns beide sicheren Ort, in einem Anwaltsbüro in Islamabad, Pakistans Hauptstadt. Khan kommt aus einer Region, die US-Präsident Barack Obama als „die gefährlichste Gegend der Welt“ bezeichnet hat. Spricht Khan den Namen seiner Heimat aus, klingt es, als würde Haut am Stacheldraht reißen. Wasiristan.

Fotografie: Eduardo Diaz
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